Am Fluss der Zeiten

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1551: In der Bauerschaft Elvert bei Lüdinghausen sieht alles nach einem strahlenden Spätsommer aus. Die sechzehnjährige Elze und ihre Familie vom Hof Kalmule sind gerade dabei, mit Hilfe der Nachbarn, die Getreideernte einzubringen. Nur die alte Stine, die Schwester des Hofbesitzers Heinrich, sagt beständig großes Unheil voraus. Doch niemand aus der Familie nimmt sie ernst. Jeder weiß, das sie als junge Frau unter den Wiedertäufern in Münster furchtbar gelitten hat. Doch eines Abends läutet plötzlich die Sturmglocke, die alle zur Hilfe ruft. Die Familie eilt und sieht mit Entsetzen, daß nicht ein Brand, sondern der über die Ufer getretene Kleuterbach droht, sowohl die Felder als auch die Höfe der gesamten Nachbarschaft zu verwüsten. Nachdem das Schlimmste Unwetter vorüber ist, ist der Schaden groß: nicht nur ein Teil der Ernte ist dahin, sondern auch einige der Bauern sind verletzt und ihr Nachbar Egbert vom Kleuterhof sogar ums Leben gekommen. Aber für Elze kommt es noch schlimmer: Um die Steuern und Abgaben für den Hof bezahlen zu können, verlangt der Amtmann, daß sie als Dienstmagd nach Münster geht. Was für ein Schicksal wird sie dort erwarten?

Ulrike Renk läßt für uns die frühe Neuzeit mit allen Schrecken wieder lebendig werden. Authentisch erleben wir mit einigen Bauernfamilien aus dem Münsterland, wie hart die Gebräuche und das Leben zur damaligen Zeit war. Gleichzeitig ist Aberglaube und tiefe Religiösität dort so nah beieinander, wie man es sich heute kaum mehr vorstellen kann.

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