Eine Fingerkuppe Freiheit

Louis Braille, der aufgeweckte Sohn eines Sattlers aus dem ländlichen Coupvray, fünfunddreißig Kilometer bei Paris, ist seit seinem fünften Lebensjahr blind. Der Unfall in der Werkstatt des Vaters zeichnet ihm im frühen neuzehnten Jahrhundert ein Leben als Bettler voraus. Doch sein wißbegieriges Wesen bleibt nicht unbemerkt: der Geistliche der Gemeinde, Jacques Palluy, überzeugt zunächst den Lehrer der Dorfschule, den Jungen zu unterrichten. Antoine Bécheret ist nach anfänglichen Bedenken fasziniert von dem Esprit des Jungen und fördert ihn nach Kräften. Durch die Vermittlung der Marquise Jeanne-Robertine d'Orvellier wird Louis schließlich zur kürzlich gegründeten Nationalen Blindenanstalt geschickt. Die Erziehungsmethoden sind zwar fragwürdig, allerdings stolpert er dort über ein in Geheimschrift verfasstes Militär-Dokument. Diese sogenannte „Nachtschrift" sollte auch im Dunkeln lesbar sein und besteht deshalb aus erhabenen Punkten. Das lässt dem klugen Jungen keine Ruhe mehr. Er ist sich sicher: diese Schrift wird ihm und anderen Sehbehinderten endlich die Welt der Bücher und des Wissens öffnen...

Thomas Zwerina schildert zartfühlend die berührende Lebensgeschichte von Louis Braille und läßt uns an der Geburtsstunde der berühmten Schrift teilhaben, deren Erfindung die Möglichkeiten vieler Millionen Menschen für immer verändert hat.

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